Film Deckname Jenny am 20.9.

Am Donnerstag den 20.9. um 20:00 zeigen wir den Film “Deckname Jenny”:

Rechtsruck in Europa. Ertrinkende im Mttelmeer. Jennys anarchistischer Zusammenhang schaut nicht mehr zu und deren Gruppe wirft radikale Fragen auf. “Grenzen auf” ist deren Motto. Mit aller Radikalität und Konsequenz die vorstellbar scheint. Jennys Vater stolpert über seine eigene Geschichte als ehemaliges Mitglied einer Stadtguerillagruppe. Ein Spielfilm von hoher Aktualität!

Nach dem Film gibt es noch die Möglichkeit, mit der Regisseurin Samira Fansa und eventuell auch weiteren Personen, über den Film zu sprechen und zu diskutieren.

Webseite mit Trailer: https://jenny.in-berlin.de


Dies ist ein Redebeitrag/Beitrag zu dem Film Deckname Jenny

Deckname Jenny, das ist ein Spielfilm, der mehr ist als Fiktion. Wir
haben in Ahnung aktueller Ereignisse diesen Film vor Jahren entwickelt
um damit in eine breite Diskussion zu gehen. Wir haben den Film ohne
finanzielle Zuwendungen gemacht. Mit viel Herz. Wir haben bewußt Fiktion
mit dokumentarischen Szenen verwoben. Als Mittel der Auseinandersetzung.
Als Möglichkeit politisch nach vorne zu diskutieren. Mit Euch. Mit allen
die offen sind. Wir machen in Berlin Vorführungen mit Sea-Watch und
anderen Gruppen. Weil dies nicht ein Film zum konsumieren ist, sondern
um uns in diesen schlimmen Zeiten den Rücken zu stärken. Natürlich kann
man den Film auch konsumieren, Spaß haben am Humor, an der Subversion.
Aber wir reisen mit dem Film rum. Über all dort wo Gruppen oder Personen
uns einladen. Um Diskussionsräume aufzumachen. Um neuen Bündnisse
anzuregen. Um mit neuen Ideen aus dem Kinosaal rauszutreten. Weil wir
dringend reden müssen.

In Sachsen können Faschisten ungestört aufmarschieren. Sie jagen
Menschen die sie als “Ausländer*innen” ansehen oder als Linke. Der
ermordete Mensch in Chemnitz, er ist für die Nazis nur ein Mittel zum
Zweck: Es geht nicht um den Menschen der ermordet wurde. Es geht um eine
rassistische Ideologie, die über Leichen geht.

Nichts anderes wird zelibriert auf EU-Ebene: In Malta werden
Seenotrettungschiffe am Auslaufen gehindert. Menschen ertrinken
währenddessen an den EU-Außengrenzen. Jeder Toter, jede Tote ist eine
zuviel. Egal wo. Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Wir stehen
einem Rechtsruck gegenüber den wir uns vor Jahren nicht haben träumen
lassen können. Die Politik von oben deckt sich mit dem faschistischen
Interesse von unten. In Sachsen fasselt die Politik noch immer von einer
“Leitkultur” und einer zu fördernden “nationalen Identität”. Die Nazis
vollstrecken sie in Sachsen und der Innenminister Salvini, der
Heimatminister Seehofer exikutieren diese Politik an den Aussengrenzen.

Tote sind einkaluliert und willkommen um abzuschrecken. Und die Polizei,
verbunden mit Neonazis reichen  einen Haftbefehl gegen einen
Mordverdächtigen in Chemnitz in die rechte Szene weiter. Das ist kein
Einzelfall. Das ist eine AFD-Haltung die sich in der MItte der
Gesellschaft zu Hause fühlt. Man riecht förmlich die Vollstrecker, die
Progrome, und die Hassmörder. Wenn auf der Dresdener Pegida-Demo in
Bezug auf Seenotrettungsinitiativen die Menschen “Absaufen, absaufen” in
Sprechchören rufen dann ist eines klar: Hier hilft kein Argument. Hier
ist die Erwähnung der Würde, der Menschenrechte verlorene Liebesmühe und
naiv. Und das gilt auch für die Seehofers und wie sie alle heißen.

Wir müssen die Menschenrechte durchsetzen. Für alle Menschen die ein
Recht auf Flucht haben, die hier her wollen oder müssen, Natürlich haben
wir Angst uns Faschisten entengenzustemmen. Wir sind diese Brutalität
nicht gewohnt. Diese Verrohung. Aber wer wenn nicht wir soll es sonst
tun? Die Polizei? Die Politik? Die Wirtschaft?

Wir und niemand anderes muß handeln. Nicht alleine. Mit vielen Menschen.
Mit allen , die nicht zuschauen wollen. Und zwar so entschlossen, das
die Hassmenschen zurückweichen müssen.  Jeder und jede wird gebraucht.

Nach dem Film Publikumsgespräch und Diskussion

Deckname Jenny